
Dass Kinder als Statussymbol gelten, wird mir bei einem Blick in meinen Insta Feed immer wieder bewusst. Fast täglich trudelt eine Schwangerschaftsmeldung oder eine visuelle Geburtsmeldung ein. Meist handelt es sich hierbei nicht um das erste oder zweite Kind. Erst kürzlich sah ich ein Bild, auf dem zwei süße blonde Jungs das kleine Baby in ihre Mitte nahmen und um die Wette strahlten. "Huch, drei Jungs - Respekt", denke ich mir im ersten Moment. Doch meist ertappe ich mich doch dabei, wie kurz darauf mein Bauch (oder in diesem Fall meine Gebärmutter) flüstert: "Naja, irgendwie wäre es doch ganz schön, so ein drittes Kind". Und mein Kopf kurz darauf sagt: "Bist Du verrückt?" Wo er recht hat - denn es sprechen durchaus einige Gründe gegen Kind Nummer drei.
Bei mir bedeutet das ganz konkret: Mit fast sechs und drei Jahren sind meine Minis bereits aus dem Gröbsten raus. Oder besser gesagt: sie können sich zumindest selbst beschäftigen und artikulieren, und meine Nächte entwickeln sich gerade dahin, dass ich vier Stunden am Stück durchschlafen kann. Pro Nacht! Das ist ein Luxus, den ich ungern wieder abgeben möchte.
Doch auch in den kürzer werdenden Wachphasen kann eine Frau jenseits der vierzig die biologische Uhr ticken hören. Schließlich schickt mein Körper in wenigen Jahren die letzte Eizelle auf den Weg, und dann wäre der Zug mit dem Familienzuwachs abgefahren. Man darf also als Frau nicht lange zögern!
Mit einem dritten Kind könnte ich so sein wie die hippen Momblogger auf Instagram und auf Fotos ganz entspannt mit meinen drei Zöglingen in die Kamera lächeln. So einfach sieht es zumindest bei Supermoms wie Lena Terlutter & Co. aus. Doch ist es das auch, und könnten wir ebenso entspannt sein?

VIELE GRÜNDE FÜR EIN DRITTES KIND
Ein plausibler Grund für das dritte Kind: Die Schwangerschaft. Endlich könnte man sie richtig genießen - denn während die erste Schwangerschaft vom Job eingenommen wird - man will schließlich den Kolleginnen möglichst lange zeigen, wie leistungsfähig man ist und wie lange man noch in seine Designerjeans passt - ist die zweite Schwangerschaft ein reiner Balanceakt zwischen Kind und Job. Das zweite Wunder kommt viel zu kurz. Die dritte Schwangerschaft wäre die letzte und somit etwas ganz besonderes. Ich stelle mir vor, wie ich zwischen dem morgendlichen Windeln wechseln, dem Frühstücksboxen richten und dem Erbrechen ein fröhliches Selfie mit meinem Bäuchlein mache.
Auch die Geburt wäre ein Leichtes. Nachdem der Körper nun endlich weiß, was zu tun ist, würde mein Becken das Baby ohne Murren freigeben. Getreu dem Motto: raus mit jedem, der keine Miete zahlt.
Überhaupt könnte ich mich auch zu einer echten Super Mom entwickeln: Nach zwei Kindern bin ich bin Profi darin, den verlorenen Schnuller im Dunkeln zu finden, im Halbschlaf zu wickeln und Geschichten vorzulesen. Und auch meine Brüste können sich zu gut daran erinnern, wie das mit dem Stillen funktioniert.
Doch woher weiß man, was richtig ist? Dass ein drittes Kind her muss? Hipster Moms sprechen davon, dass sie sich nicht vollständig gefühlt haben. Dass sie gewusst haben, dass sie nur ein drittes Kind komplett macht. Oder dass sie sich nach zwei Jungs unbedingt noch ein Mädchen gewünscht haben. Beides trifft auf uns nicht zu, was nun?

CONTRA DRITTES KIND
Was dagegen spricht: die finanzielle Situation. Natürlich sind Kinder das Wertvollste überhaupt und nicht mit Geld aufzuwiegen. Doch wie würden wir künftig in den Urlaub fahren, wenn wir schon jetzt vor jedem verlängerten Wochenende im Kofferraum unseres Kombis Tetris mit dem Gepäck spielen? Und was würden wir tun, wenn alle drei Kinder Schauspieler oder Model werden wollten?
Mal abgesehen davon, dass ich meine hart erarbeiteten vier Stunden Schlaf pro Nacht nicht wieder hergeben möchte. Ach ja - und nachdem ich meine Kinder jeweils dreizehn Monate gestillt habe, habe ich damit eigentlich auch abgeschlossen.
DAS RICHTIGE "BAUCHGEFÜHL"
Allen Contras zum Trotz. Dort draußen gibt es Frauen geben, denen das egal ist. Die wissen, dass ihnen ein drittes Kind zu ihrem Glück fehlt. Die den Schritt einfach wagen und alle langen Nächte weg lächeln und sich über ihr Familienglück freuen.
Wahrscheinlich ist das auch der richtige Weg - jenseits der Pro- und Contra-Listen auf seinen Bauch (oder seine Gebärmutter) hören und antworten: "Ja! Jaaa!" Und dann ist es auch das einzig Richtige.
Ich bin noch hin- und hergerissen und habe Respekt vor all diesen tollen Super-Moms. Wie sieht es bei Euch aus? Ja oder nein zum dritten Kind? Oder habt Ihr bereits ein drittes Kind bekommen?

© Alle Bilder: Katerina Kruska Fotografie, www.katerinakruska.com

Über mich
oneLITTLEyear
Hallo, ich bin Lena, und zusammen mit meinem Minimädchen Emilia und Baby Matteo möchte ich Euch alles rund um unseren Lifestyle mit Kind zeigen. Ich freue mich, dass Ihr da seid!
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